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Journal d'un Chou
15 septembre 2005

Reportage radio sur le tractage SPD

PS am Eiffelturm hilft SPD

Aleksander Glogowski bläst angestrengt den nächsten roten SPD-Luftballon auf. Im Pariser Stadtverband der Sozialistischen Partei ist er für Europafragen zuständig. Seinen Partnern von der Berliner SPD hat er im Sommer gesagt:
"Wir können nicht viel für Euch machen, aber schickt uns Flugblätter und wir werden sie kurz vor der Wahl an deutsche Touristen verteilen. Wir kämpfen bis zur letzten Minute, damit die Rückkehrer am Sonntag auf ihrem Wahlzettel die SPD ankreuzen."

In Berlin hat man das Angebot dankend angenommen und ein Päckchen geschnürt.

Aleksander Glogowski mit deutscher und französischer Fahne am Revers steht mit seinen Getreuen am Trocadéro-Platz. Von dort hat man den besten Blick auf den Eiffelturm. Glogowski setzt auf rot-grün, nicht auf Angela Merkel und auch nicht auf eine große Koalition.

"Wir sind in Frankreich nicht gerade glücklich geworden mit großen Koalitionen.    Die deutsche Geschichte ist zwar eine andere, aber wir bevorzugen hier die bestehende Koalition. Sie wäre auch besser für die deutsch-französischen Beziehungen. Schließlich legen die Rechten mehr Wert auf das Verhältnis zu Amerika."

Aleksander Glogowski erregt mit seinen Getreuen Aufsehen, nicht nur bei der französischen Polizei, nein, es finden sich auch deutsche Touristen, die dankbar Luftballons einstecken. Aus dem Saarland sind drei Frauen gekommen, die Aleksander nicht agitieren muss. Sie finden die Aktion gut.

Jean-Francois, der jüngste Sozialist am Trocaderoplatz freut sich, auf Gleichgesinnte zu stossen. Mit der Europafahne in der Hand erklärt er:

"Wir engagieren uns ganz einfach für Europa. Das haben wir schon vor dem Referendum über die Europäische Verfassung so gehalten. Da sind wir mit einer Karawane durch Frankreich gezogen, 10 000 französische Jugendliche und 10 000 aus anderen europäischen Ländern. Wir überwinden langsam die Grenzen."

Jean-Francois hat für das Ja zur Verfassung geworben, die die Franzosen  abgelehnt haben. Auch um der Regierung eins auszuwischen. Die französische Linke war zwischen Ja- und Neinsagern gespalten. Mit Besorgnis schaute sie auf den zeitgleichen Niedergang der SPD und die Erfolge der neuen Linkspartei. Doch Jean-Francois ist optimistisch:

"Ich hoffe, die Linke wird sich in den nächsten Monaten entwickeln. Die Franzosen haben beim Referendum gezeigt, dass sie genug von Chiracs Regierung haben. Es gibt eine Dynamik. Wir müssen sie nur Realität werden lassen."

Und so, wie sich die SPD in den letzten Tagen vor den Wahlen aufrappelt, sehen sich auch die französischen Genossen vor dem Eiffelturm bestätigt. Sie stossen besonders häufig auf Gleichgesinnte, diesmal aus dem Ruhrpott. Ein Bochumer mit kleinem SPD-Abzeichen am Hemd: "Die französischen Genossen am Eiffelturm sind zufrieden. Sie haben das Ihre getan."

Stefanie Markert, ARD Paris.

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